Wie man ein überzeugendes Anschreiben erstellt

Senior Connect Team
December 9, 2025

Viele Menschen empfinden das Anschreiben als den anspruchsvollsten Teil einer Bewerbung. Es soll persönlich wirken und gleichzeitig fachlich überzeugen. Es soll zeigen, dass man die Anforderungen versteht und zugleich eine Idee vermittelt, wie man einen Beitrag im Unternehmen leisten kann. In der Praxis entsteht dabei häufig Unsicherheit. Was gehört hinein und was kann man weglassen. Wie findet man die richtige Tonalität. Und wie schafft man es, auf wenigen Absätzen ein rundes Bild der eigenen beruflichen Person zu zeichnen.

Dieser Artikel führt Schritt für Schritt durch alle wichtigen Überlegungen, die ein gutes Anschreiben ausmachen. Ziel ist es, ein klares Verständnis zu geben, damit der Prozess leichter und natürlicher wirkt.

Wozu ein Anschreiben überhaupt dient

Das Anschreiben hat eine einfache Aufgabe. Es soll dem Arbeitgeber helfen, Sie einzuordnen. Es zeigt, was Sie motiviert, warum Sie sich auf die konkrete Stelle bewerben und welche Erfahrungen für diese Position relevant sind. Während der Lebenslauf in erster Linie Fakten und Stationen abbildet, schafft das Anschreiben den Rahmen, in dem diese Fakten Sinn ergeben.

Ein gutes Anschreiben beantwortet indirekt drei Fragen.
Wer sind Sie beruflich.
Warum interessieren Sie sich für genau diese Stelle.
Was können Sie beitragen, das dem Unternehmen einen realen Mehrwert bringt.

Wenn diese drei Punkte klar vermittelt werden, entsteht automatisch eine stimmige Argumentation.

Vorbereitung. Der wichtigste Schritt

Bevor man anfängt zu schreiben, lohnt sich ein genauer Blick auf drei Dinge.

Die Stellenanzeige zeigt, welche Fähigkeiten und Eigenschaften im Mittelpunkt stehen. Markieren Sie die Aspekte, die tatsächlich zentral sind und nicht nur am Rande erwähnt werden.

Das Unternehmen selbst vermittelt über seine Webseite, Publikationen oder Presseartikel ein Bild seiner Kultur und Prioritäten. Manchmal wird deutlich, ob Werte wie Innovation, Kundenorientierung, Nachhaltigkeit oder Effizienz im Vordergrund stehen.

Die eigene Erfahrung sollte man nicht nur als chronologische Abfolge betrachten. Entscheidend ist die Frage, welche Erfolge und Situationen am stärksten zu der ausgeschriebenen Rolle passen.

Mit diesen Informationen im Kopf wird das Schreiben wesentlich leichter und zielgerichteter.

Der Einstieg. Klar und direkt

Ein guter Einstieg ist wichtig, muss aber nicht kreativ oder außergewöhnlich sein. Ein einfacher, sachlicher Satz reicht völlig aus.

Beispiel:
Ich bewerbe mich auf die ausgeschriebene Position, weil mich die Aufgaben im Bereich Projektorganisation sehr ansprechen und weil ich meine bisherigen Erfahrungen dort sinnvoll einbringen kann.

Der erste Absatz sollte deutlich machen, was Sie motiviert und warum diese Stelle für Sie logisch ist. Lange Einleitungen oder Floskeln sind nicht notwendig. Ein klarer Beginn wirkt professionell und authentisch.

Der Hauptteil. Ihre Erfahrung in Beziehung zur Stelle setzen

Der wichtigste Abschnitt des Anschreibens besteht darin zu erklären, wie Ihre bisherigen Erfahrungen zu den Anforderungen passen. Dabei geht es nicht darum, alles zu wiederholen, was sowieso im Lebenslauf steht. Stattdessen greifen Sie zwei bis drei Situationen heraus, die zeigen, wie Sie gearbeitet haben und welche Ergebnisse Sie erreicht haben.

Ein guter Hauptteil beantwortet Fragen wie:
Welche Aufgaben habe ich erfolgreich gelöst, die dieser Rolle ähneln.
Welche Fähigkeiten nutze ich regelmäßig und warum helfen sie mir in dieser Position.
Welche Herausforderungen konnte ich bisher bewältigen und was sagt das über meinen Arbeitsstil aus.

Wichtig ist, konkrete Beispiele zu wählen. Menschen reagieren besser auf Situationen, die greifbar sind. Wenn Sie etwa Projekte koordiniert, Kunden betreut oder Teams unterstützt haben, beschreiben Sie kurz, wie Sie vorgegangen sind und was dabei herauskam.

Je deutlicher der Bezug zur Stelle wird, desto überzeugender wird das gesamte Anschreiben.

Die Motivation für das Unternehmen

Arbeitgeber achten darauf, ob ein Bewerber sich wirklich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Ein kurzer Abschnitt genügt, um zu zeigen, dass Sie nicht blind mehrere Bewerbungen versenden, sondern ein echtes Interesse haben.

Dies kann sich auf Produkte, die Unternehmenskultur, ein bestimmtes Projekt oder die strategische Ausrichtung beziehen. Es muss nicht kompliziert sein. Ein Satz darüber, warum das Arbeitsumfeld zu Ihnen passt, zeigt bereits, dass Sie sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben.

Der Abschluss. Selbstbewusst, nicht übertrieben

Der letzte Absatz sollte höflich und selbstbewusst formuliert sein. Ziel ist es, das eigene Interesse zu unterstreichen, ohne Druck oder Erwartungen zu formulieren.

Beispiel:
Ich freue mich darauf, mehr über die Position zu erfahren und zu erläutern, wie ich meine Erfahrung einbringen kann. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Interesse an meiner Bewerbung.

Ein solcher Satz wirkt professionell und rundet das Anschreiben sauber ab.

Was man weglassen kann

Viele Bewerber glauben, dass sie im Anschreiben alles erwähnen müssen. Das Gegenteil ist der Fall.

Überflüssig sind:
Allgemeine Floskeln ohne Bezug zur Stelle.
Eine reine Wiederholung des Lebenslaufs.
Zu lange Absätze, die keinen klaren Punkt transportieren.
Persönliche Details, die keinen Mehrwert für die Rolle haben.

Ein gutes Anschreiben ist präzise und zeigt, dass Sie sich mit der Stelle wirklich beschäftigt haben.

Fazit

Ein wirkungsvolles Anschreiben entsteht nicht durch besonders kreative Formulierungen, sondern durch Klarheit, Struktur und echte Verbindung zur Rolle. Wer sich gezielt vorbereitet, die relevanten Punkte herausarbeitet und konkrete Beispiele nennt, schafft ein professionelles und überzeugendes Bild. Ein solches Anschreiben ergänzt den Lebenslauf sinnvoll und erhöht die Chance, in die engere Auswahl zu kommen.

Senior Connect Team

Senior Connect verbindet erfahrene Fachkräfte mit Unternehmen, die ihr Fachwissen suchen, und vereinfacht so die Jobsuche für Senior Professionals.

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